Die Bedeutung des internationalen Weltfrauentages

 

Die Bedeutung des internationalen Weltfrauentages

Ein Beitrag von Anita Eyth und Jennefer Frosch (VSG WOMAN)

Ein weiteres Jahr ins Land gezogen und mit ihm jährt sich der Weltfrauentag am 8.März 2023, der seit 1911 ein fixes Datum im Kalender markiert. Noch immer gibt es in vielen Ländern großen Bedarf, die Rechte der Frau voranzutreiben. Island versucht als erstes Land den „Gender Pay Gap“ vollständig zu schließen – die Ungleichheit in der Bezahlung von Männern und Frauen ist heutzutage weltweit noch ein großes Problem. Die UN legten die Gleichstellung der Geschlechter bis 2030 als Thema fest: „I am Generation Equality: Realizing Women’s Rights“. Der „International Women’s Day“ macht also weiterhin auf Probleme und Ungleichheiten aufmerksam.

Österreich und der Gender Pay Gap zwischen den Geschlechtern

Frauen erhalten in Österreich immer noch deutlich weniger für ihre Arbeitsleistung. Laut Statistik Austria verdienten Männer im Jahr 2021 brutto rund 37.707 Euro und Frauen nur 24.309 Euro im Durchschnitt. In allen Beschäftigungsgruppen wurden die männlichen Kollegen besser bezahlt. Besonders betroffen sind dabei die Arbeiterinnen mit bis zu 45% weniger Einkommen.

Ein großer Teil der Unterschiede lässt sich mit dem hohen Frauenanteil in Teilzeitbeschäftigung erklären, der gesellschaftlich verursacht wird – Stichwort: Fehlende/Unzureichende Kinderbetreuung. Außerdem sind die Verdienstmöglichkeiten in Berufen, in denen überwiegend Frauen arbeiten, meist geringer.

Die Einkommensunterschiede sind auch bei gleichen Bildungsniveaus signifikant spürbar: Frauen, die eine Lehre absolviert haben, verdienen knapp 12.000 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. Das durchschnittlich niedrigere Lebenseinkommen führt bei Frauen im Alter zu erheblich geringeren Pensionen und der damit verbundenen Armutsgefährdung. In Prozent ausgedrückt haben Pensionistinnen bis zu 37% weniger Pension.

Ansätze zur Gleichstellung in Oberösterreich

Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Haberlander verfolgt in „Frauen.Leben – Frauenstrategie für Oberösterreich 2030“ die Reduktion der Einkommensunterschiede und die ökonomische Eigenständigkeit von Frauen mit verschiedenen Maßnahmen zur Reduktion von Frauenarmut. Gemeinsam mit den anderen Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Frauen und Mädchen in OÖ trägt die Frauenberatung VSG WOMAN zum Ziel der Gleichstellung durch ihr Beratungsangebot bei.

VSG Frauenberatung WOMAN

Als Teil der Frauenstrategie arbeitet VSG WOMAN aktiv daran, die Einkommenskluft zu schließen: Wir erweitern die Handlungsfähigkeit, unterstützen den Einstieg in weiterführende Bildungsmaßnahmen, arbeiten am Erhalt des Arbeitsplatzes und an der nachhaltigen Vermittlung in den Arbeitsmarkt, sowie der Existenzsicherung.

Durchschnittlich 75% der Frauen finden im Anschluss an die Beratung bei WOMAN eine Arbeitsstelle oder ein passendes Weiterbildungsangebot. Mit den Klientinnen wird gemeinsam sehr erfolgreich an individuellen Problemlagen gearbeitet.

Das Frühjahr 2023 bringt einen Wechsel in der Leitung der Frauenberatung: Mag.a Dr.in Anita Eyth, die die Frauenberatung im Jahr 2000 aufgebaut und zu einem nicht weg zu denkenden Angebot für Frauen auf dem Weg in Arbeit und (Aus-)Bildung etabliert hat, tritt ihre Pension an. Ihre Nachfolge ist Mag.a Jennefer Frosch.

 

Dieser Artikel wurde im Rundbrief 2/23 (März/April 2023) veröffentlicht.

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